In Karlsruhe wird eine Solarsiedlung in der Nordstadt entstehen. Wir
vom ASKA e.V. wünschen uns eine Siedlung, deren
Mobilitätskonzept auf autofreie Haushalte zugeschnitten ist, wo eine
solare Energieversorgung erfolgt, soziale Aspekte des Wohnens Beachtung
finden, sowie ökologische Baustoffe eingesetzt werden.
Autofreies Wohnen
- 22,5% der Karlsruher Haus-halte sind autofrei, müssen jedoch Lärm, Abgase, etc. ertragen
- Autofreies Wohnen wird durch eine Infrastruktur des täglichen Bedarfs vor Ort, wie z.B. Naturkostladen, Post, Arzt, Stadtteilmarkt, aber auch Schulen, Kindergarten, etc. ermöglicht
- Die (finanziellen) Vorteile des autofreien Wohnens sollen den BewohnerInnen zugute kommen.
- Autofreies Leben spart pro Monat zwischen 150 und 500 DM bei 13.000 km Fahrleistung im Jahr, wenn man mit Taxi,CAR-Sharing, ÖPNV und Fahrrad fährt.
- Autofreies Wohnen bedeutet, jederzeit den Zugriff auf ein passendes Fahrzeug zu haben: 20 CAR-Sharing-Fahrzeuge, sei es das Solarmobil, der Kleinbus oder das biodiesel-betriebene Cabriolet. Das Angebot für eine umwelt-freundliche Mobilität wird mit Lastenrad, Fahrradanhänger und übertragbaren Monatskarten für den ÖPNV abgerundet.
Bezahlt wird für's Fahren, nicht für's Rosten. Keine Scherereien mit Reperaturen: Die Instandhaltung übernimmt die Car-Sharing-Organisation.
- Je Wohneinheit sollen 0,2 Stellplätze für Besuch, CAR-Sharing etc. eingerichtet werden.
Solare Energieversorgung
Der Jahresenergieverbrauch der Siedlung soll CO2-neutral zu 100 % über Erneuerbare Energien gedeckt werden. Das soll über Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen (Strom), Solare Nahwärme (Sonnen-kollektoren), ein biomassebetriebenes Block-Heiz-Kraft-Werk (BHKW) und einen Saisonalspeicher erfolgen.
Energiesparen ist die Voraussetzung für die effiziente Nutzung der Sonnenenergie. Die Gebäude sollen im Niedrigenergie- (50- 70 kWh/m2 und Jahr) oder Passivhaus-Standart (15- 30 kWh/m2 und Jahr) errichtet werden. Insgesamt entstünde damit eine umfassende in Betrieb befindliche Ausstellung über Erneuerbare Energien.
Sozial-Integratives Wohnen
- Die Siedlungs-Planung lebt von der Beteiligung der künftigen BewohnerInnen. Ihr Engagement ist gefragt!
- barrierefreie Erschließung aller Gemeinschaftsbereiche und 90% der Wohnungen
- überschaubare, angstfreie öffentliche Räume
- Durch das autofreie Siedlungskonzept können Kinder die Freiräume zum Spielen nutzen
- Möglichst weitgehende Sebstverwaltung der Siedlung
- Eine soziale Durchmischung wird durch das Anbieten unterschiedlicher Wohnungsgrößen und -typen (Miet-wohnungen, Eigentum, Genossenschaft, Reihenhäuser, Etagenwohnungen,...) ermöglicht.
- Förderung von neuen Wohnformen, wie z.B. Mehr-generationenwohnen, große und kleine WG's, ...
- Flexible Grundrisse erlauben das Vergrößern oder Verkleinern von Wohnungen
- In das Projekt fließen die Erfahrungen des sog. Co-Housing mit ein. Das dänische Konzept des gemeinschaftlichen Bauens und Wohnens liefert wertvolle Hinweise zu sozialem und kommunikativem Wohnen. Abwechslungsreiche Architektur und Siedlungsgestaltung erhöht die Attraktivität des Zufußgehens und des Verweilens.
Ökologie und Baubiologie
- recyclingfähige, kompostierbare, materialsparende und demontierbare Baukonstruktionen
- regional verfügbare, energiesparende und nachwachsende Rohstoffe, insbesondere Holz, Lehm, Kalk-Sandsteine, etc.
- wohngesunde Materialien nach modernsten baubiologischen Erkenntnissen
- Verwendung zertifizierter Baustoffe
- dezentrales (Ab-)Wasserkonzept mit Regenwassernutzung und Versickerung, Schilfkläranlage und Vakuumtoiletten
- Dach- und Fassadenbegrünungen, offenporige Wege, standortgerechte Gewächse, Obstbäume, Kräuterwiesen, Trockenmauern und Fledermaus- und Vogelnistkästen schaffen Biotope für Nützlinge
- Mietergärten in ökologischer Bewirtschaftung
Dämmstoffe aus Hanf oder Zellulose
Preiswertes ökologisches Bauen
Eine Ökologische Siedlung kann billiger sein als eine konventionelle
Siedlung. Der Großteil der an die 60 bestehenden ökologischen
Siedlungen in Deutschland wurde kostengünstig mit Preisen unter 2400
DM/m2 Wohnfläche gebaut. Diese Erfahrungen sollen ausgewertet
und auf Karlsruher Verhältnisse übertragen werden.Vor allem der
Holzständerbau mit hohem Vorfertigungsanteil und kurzen Montagezeiten
auf der Baustelle bietet hier Kostenvorteile gegenüber reiner
Massivbauweise.
Das Gelände
Das Gelände liegt in der Nordstadt zwischen Linkenheimer-Landstraße
und Erzbergerstraße und bietet beste Voraussetzungen für das
ASKA-Konzept. Es handelt sich um eine Neubausiedlung, in der 300
Wohneinheiten realisierbar sind. In der Nachbarschaft siedelt sich das
Wohnprojekt MIKA (MieterInnen-Initiative Karlsruhe) an. Weiterhin ist ein
Gewerbegebiet geplant (siehe Bild unten). Nach unseren Vorstellungen soll
sich dort ökologisch orientiertes Gewerbe ansiedeln. Interessierte
Firmen können sich bei uns melden.
Zeitplan
- Beginn der Planungsbeteiligung (Partizipation) der interessierten
künftigen BewohnerInnen ab 26. September `97
- Planungsbeginn der Volkswohnung Juli `98
- 1. Bauabschnitt vorraussichtlich ab 1999
- Vorraussichtlicher Bezug des 1. Bauabschnitts 1.1.2000
Der Wohnpoint
Auf Initiative des Deutschen
Baden-Württemberg wird ab Herbst`97 eine Anlaufstelle, der sog. "Wohnpoint",
für das Solarsiedlungsprojekt in der Nordstadt eingerichtet. Von hier aus
wird die Partizipationsphase koordiniert und organisiert. Interessierte können
sich hier über den aktuellen Stand der Planungen erkundigen. z.B. über
Planungswerkstätten fließen die Vorstellungen der künftigen BewohnerInnen
in die Siedlungsplanungen mit ein
Die Bauträgerin
Die "Volkswohnung GmbH", das privatisierte städtische
Wohnungsbau-Unternehmen, plant und baut die Solarsiedlung. Sie ist bereits im
Besitz des Geländes an der Linkenheimer Landstraße.
Die Stadt Karlsruhe unterstützt und engagiert sich, bei der Realisierung
der Mustersiedlung für ökologisches Bauen und Erneuerbare Energien.
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