10 Thesen zur Beziehung zweier verwandter Disziplinen

Städtebau ist mehr als nur "vergrößerte" Architektur

von Michael Peterek

Quellenangabe



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Übersicht

These 1
  
Städtebau ist mehr als nur »vergrößerte" Architektur.  Städtebau ist vor allem "Rahmensetzung" für Architektur.


These 2   
Städtebau darf sich nicht auf einseitig ästhetisch motivierte "Endlösungen" beschränken, sondern muss in weiten Bereichen ein flexibles Offenhalten und Spielräume für zukünftige Entwicklungen beinhalten.

These 3 
Städtebau muss zunächst einmal für den "Normalfall" planen.

These 4  
Städtebau hat Insbesondere den "Zwischenraum" zu gestalten - als ein tragfähiges "Gerüst", das Verknüpfungen und Vernetzungen herstellen kann.

These 5
Städtebau muss sich zunächst am Vorhandenen orientieren und nicht von vorneherein nach bedingungsloser Innovation trachten.

These 6
Städtebau hat in zunehmender Weise für eine fragmentierte Gesell
schaft zu planen und dabei vorrangig für die "Armen". (Die "Reichen" können sich weitgehend alleine helfen.)

These 7
Städtebau muss für die "Betroffenen" nachvollziehbar sein und von ihnen mitgetragen worden.  Dazu sind "offene", diskurs-orientierte Planungsprozesse notwendig.

These 8
Städtebau muss Planungs- und Rechtssicherheit schaffen.

These 9
Städtebau muss umweltverträglich planen.

These 10
Städtebau kann nicht länger an den kommunalen Grenzen haltmachen.

Postscript
Anmerkungen
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Im folgenden geht es um das wechselseitige Verhältnis der beiden Disziplinen Städtebau und Architektur.  Dabei sollen - in einer thesenartigen (und damit zwangsläufig verkürzten) Form - einige wesentliche diesbezügliche Merkmale, Aufgabenfelder, Gemeinsamkeiten, aber auch wichtige Unterschiede zwischen den beiden Fachrichtungen aufgezeigt werden.  Obwohl beide Disziplinen - von ihrem Wesen her - aufs engste miteinander verbunden sind, weisen sie doch einige entscheidende Unterschiede und Schwerpunktverschiebungen auf, die - oft übersehen oder falsch eingeschätzt - nicht zuletzt auch zu den Gründen für das häufige Scheitern städtebaulicher Projekte aus der Sicht ihrer alltäglichen Nutzer zu zählen sind.

Dabei soll keineswegs die Meinung vertreten werden, dass der Städtebau heute grundsätzlich neue Aufgaben mit sich bringe oder radikal veränderte Arbeitsweisen erforderlich mache.  Das Aufgabenfeld der Stadtplaner hat sich - eher konjunkturell bedingt - von Zeit zu Zeit immer wieder erweitert und auch wieder verengt.

In diesem Zusammenhang stehen wir heute eher wieder vor einer Erweiterung des Aufgabenspektrums, im Vergleich etwa zu den Anforderungen von noch vor zehn Jahren, als man glaubte, dass der Bedarf an großräumiger Stadtplanung endgültig gesättigt sei, und sich deshalb vorrangig auf kleinräumige "Stadtreparatur" beschränken konnte.  Stadterweiterung war lange Zeit nur noch in den Metropolen der sog.  Dritten Welt ein Thema, wenn auch in einer viel radikaleren Form.  Heute dagegen scheint auch bei uns der "Bedarf" an Stadtplanung wieder im Steigen zu sein: Man denke nur an die sog. neue Wohnungsnot, an die wirtschaftlichen Umstrukturierungen weiter Regionen, an die neuen Aufgaben in Osteuropa u.a.m., um nur einige wenige Stichworte zu nennen.

Dennoch glaube ich, dass die grundsätzlichen Anforderungen an den Städtebau (und damit auch sein Verhältnis und seine Abgrenzungen gegenüber der Hochbauarchitektur) eigentlich - wie eh und je - die gleichen sind.

Zunächst zu den offensichtlichen Gemeinsamkeiten:

`Städte bauen heißt:  Mit dem plastischen Hausmaterial Gruppen und Räume gestalten,´ 1

so hat der Kunstwissenschaftler Albert Brinckmann die Aufgabe kurz nach der Jahrhundertwende beschrieben.  In der südenglischen Stadt Bath z.B. sehen wir diesen Anspruch prototypisch verwirklicht.  Städtebau und Architektur definieren in ihrem Zusammenspiel die wesentlichen baulich-räumlichen Qualitäten unserer alltäglichen Umwelt. 


Bath: Stadträumliche Sequenz vom Circus zum Royal Crescent


Dabei bildet die Architektur das wesentliche "Material" des Städtebaus, sie liefert, strukturell betrachtet, dessen "Elemente" und bestimmt damit entscheidend den Charakter und die Nutzbarkeit der städtischen Außenräume als Orte des sozialen Lebens.

Eine radikale Trennung der beiden Disziplinen zieht fatale Folgen nach sich.  An zahlreichen Projekten des Städte- und Siedlungsbaus der letzten Jahrzehnte können wir dieses beobachten.  Wenn sich die Stadtplanung auf die bloße funktionale Verteilung von Nutzungsansprüchen und deren Verkehrsanbindung in der städtischen Agglomeration reduziert und die Bauplanung über die Produktion von sich selbst genügsamen, beziehungslosen und beliebig vervielfältigbaren Solitärbauten nicht mehr hinausdenken kann, dann droht die Gefahr des Zerfalls von jeglichen räumlichen, aber letztendlich auch sozialen städtischen Strukturen.

Diese grundsätzliche gegenseitige Abhängigkeit von Städtebau und Architektur im Interesse einer qualitätvollen Umweltgestaltung ist offenkundig und bedarf an dieser Stelle keiner weiteren Vertiefung.  Am intensivsten ist die Überlagerung der beiden Disziplinen natürlich im Bereich der sog. "stadtarchitektonischen Projekte", bei denen die Übergänge tatsächlich fließend sind.

Dennoch wäre es gefährlich, Städtebau mit Architektur gleichzusetzen.  Auf einer allgemeineren Ebene, die über solche kleinteiligen Projekt hinaus insbesondere auch den Quartiers- und den gesamtstädtischen Maßstab umfasst, möchte ich Unterschiede in Methodik und Aufgabenstellung anhand der nachfolgenden 10 Thesen diskutieren:

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1.
  Städtebau ist mehr als nur »vergrößerte" Architektur.  Städtebau ist vor allem "Rahmensetzung" für Architektur.

Städtebau als eine bloß in ihrem Maßstab veränderte, sozusagen vergrößerte" Architektur zu begreifen, ist ein häufiges, aber gefährliches Missverständnis.

Der Glaube, städtebauliche Planung durch reine Architektur (insbesondere spektakuläre und große und teure Architektur) ersetzen zu können, ist gerade in jüngster Zeit bei einigen prestigeträchtigen städtebaulichen Wettbewerben - insbesondere auch in unserer neuen alten Hauptstadt - immer wieder deutlich geworden.  Erwähnt sei hier nur das bekannte Beispiel des Wettbewerbs für den Berliner Alexanderplatz, wo die Diskussion um die ersten Preise letztendlich eine rein architektonische geblieben ist.

Dieses Missverständnis ist allerdings keineswegs eine neue Erfindung unserer heutigen Zeit: Schon Le Corbusier ist ihm vielfach bei seinen großen Stadtvisionen erlegen - in der Annahme, mit der perfekten Gestaltung einer Unité d' habitation", wie wir sie etwa aus Marseille kennen, und deren beliebiger additiver Reproduktion (man denke nur an das Projekt für die Neue Stadt Nemours in Algerien, 1934) schon das endgültige und vollendete Modell für eine ganze Stadt entwickelt zu haben.  Ein gefährlicher Totalitätsanspruch!

Statt selber schon Architektur sein zu wollen, hat der Städtebau zunächst einmal den Rahmen für die mögliche Entfaltung von (durchaus vielfältiger) Architektur zu setzen: Er muss die Voraussetzungen schaffen, damit diese entstehen kann - was die Berücksichtigung von komplexen stadträumlichen und gebäudetypologischen, funktionalen, ökonomischen, sozialen, ökologischen und schließlich technischen und rechtlichen Bedingungen beinhaltet.








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2.  Städtebau darf sich nicht auf einseitig ästhetisch motivierte "Endlösungen" beschränken, sondern muss in weiten Bereichen ein flexibles Offenhalten und Spielräume für zukünftige Entwicklungen beinhalten.

Städtebauliche Projekte werden im allgemeinen nicht von einem auf den anderen Tag (bzw. von einem auf das andere Jahr) realisiert.  Die Zeitdimension ist eine andere: Es sind längere, oft nicht einmal endgültig überschaubare Zeiträume.  Die Planung wird im Normalfall auch nicht von einem einzelnen Bauherrn realisiert.  Schon allein deshalb muss die Lösung eine prinzipiell andere sein als die des auf einen spezifischen Bauherren maßgeschneidert zugeschnittenen architektonischen Projektes, welches im allgemeinen auf eine sofortige und vollständige Realisierung ausgerichtet ist.

Der Städtebau muss offen bleiben für zukünftige Veränderungen, er muss auch künftigen Architekten, Bauherren und Bewohnern noch Spielräume und Chancen bieten - gleichzeitig aber ein solides Gerüst für das Ganze gewährleisten.  Er sollte durchaus unterschiedliche Architekturen ermöglichen und ertragen - und dabei auch "schlechte" Architektur verkraften können.  Klaus Humpert hat in diesem Zusammenhang einmal von der Notwendigkeit eines "architektenunempfindlichen" Städtebaus gesprochen - zweifellos ein treffender Begriff: Ein Städtebau mit stabilen, einprägsamen Strukturen und Raumgeflechten darf sich nicht durch schlechte Einzellösungen, die es (leider) immer wieder geben wird, aus dem Gleichgewicht bringen lassen.

Er darf auch nicht mehr in den Fehler mancher früherer Master-Pläne verfallen (schon der Name ist für den Anspruch bezeichnend: "Meister"-Pläne), die mit ihrer Fertigstellung eigentlich schon veraltet waren.

Dieter Hoffmann-Axthelm hat dazu einmal geschrieben:

"Erfolgreiche Stadtstrukturen haben Zusammenbrüche erlebt - und überstanden. (...) Im Bauplanungsprozess waren Veralten und Abriss bereits mitgedacht. ( .. ) Erst die Moderne entwickelte Standards, die nur in Prosperitätszeiten zu errichten und aufrechtzuerhalten sind." 2

Ein anschauliches Beispiel und Lehrstück für die Städtebauer ist die Planung und Realisierung der neuen brasilianischen Hauptstadt - Brasilia, 1955 von Lucio Costa und Oscar Niemeyer als städtebauliches und architektonisches Ensemble entworfen und bis in die Wohnungstypologien als ein Gesamtkunstwerk perfekt durchgestaltet.  Ein Paradigma des Städtebaus der Moderne:

Die geplante Stadt ist bis heute - nach fast 40 Jahren - noch nicht einmal fertiggestellt: u.a. sicherlich auch deshalb, weil sie zuwenig Spielräume für differenzierte Aneignungs- und Nutzungsweisen der unterschiedlichsten städtischen Bevölkerungsgruppen zugelassen hat.  Die eigentliche und vitalere Stadt ist heute eine ganz andere; es sind die weitgehend ungeplant entstandenen Satellitenstädte (die man sich keineswegs nur als Slums oder Barackensiedlungen vorzustellen hat) rings um die Planstadt herum.  Hier leben inzwischen drei von vier Bewohnern der heute ca. zwei Millionen umfassenden Agglomeration.

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3.  Städtebau muss zunächst einmal für den "Normalfall" planen.

Roland Ostertag, Vorsitzender der Bundesarchitektenkammer, hat anlässlich des Kongresses Zukunft Wohnen im März dieses Jahres gesagt:

"Wir leiden (...) nicht am Zuwenig des Abgehobenen, des Spektakulären, an der Architektur des Zuviel, sondern wir leiden am Zuwenig der Architektur des Alltags, des qualifizierten Alltags, des Einfachen, des Selbstverständlichen, des Normalen, der 'Sensation des Gewöhnlichen" 2

Dies gilt insbesondere auch für den Bereich des Städtebaus.  Er verlangt in seinen überwiegenden Teilen eine Architektur des Normalen.

Im Rahmen städtischer Strukturanalysen lassen sich das sog. städtische "Gewebe" einerseits und die herausragenden "Monumente" andererseits unterscheiden.  Dieses Gewebe ist die eigentliche Masse der Stadt und damit das primäre Material des Städtebaus.  Die Auseinandersetzung hat sich zunächst einmal um die normalen ."Bausteine" der Stadt zu drehen.

Dabei hat der Städtebauer insbesondere typologische Lösungen und Raumsysteme zu entwickeln, d.h. Strukturen, in denen die Architektur in ihrem letztendlichen Erscheinungsbild eben noch nicht definitiv festgelegt ist: Parzellierungsweisen, Siedlungs- und Gebäudetypen, Straßen- und Platzräume und deren Verknüpfung in einer Weise, die vielfältige individuelle Ausdrucksformen und vielfältige Nutzungen erlaubt.

Große Architektur, spektakuläre Visionen (sozusagen das Geniale im Gegensatz zum Normalen), die zweifellos auch notwendig sind, um die Prägnanz einer Stadt zu gewährleisten, können sich dann auf die tatsächlich bedeutenden Orte einer Stadt beschränken.

Die überwiegende Mehrzahl der in der Architektur und im Städtebau jemals Tätigen - darüber sollte man sich klar sein - wird, wenn Oberhaupt, nur mit der Gestaltung des "Normalen" konfrontiert sein.  Deshalb muss hier auch ein ganz wesentlicher Schwerpunkt in der Lehre des Faches Städtebau liegen: in der Vermittlung des strukturellen Handwerkszeugs".  Versäumnisse, die hier erfolgen, haben eine enorme negative Breitenwirkung.

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4.  Städtebau hat Insbesondere den "Zwischenraum" zu gestalten - als ein tragfähiges "Gerüst", das Verknüpfungen und Vernetzungen herstellen kann.

In den meisten Fällen wird die Stadt heute nicht mehr als Ganzheit geplant, sondern in Teilbereichen, die jeder für sich "optimiert" werden und in ihrem mangelnden Zusammenspiel vielfach zu isolierten Fragmenten mit inselartigem Charakter zu verkommen drohen: seien diese Gewerbeparks, Einkaufszentren, Flughäfen, Museen- und Kultur"inseln" oder anderes mehr.

Die Defizite des vielfach kritisierten Städebaus der Moderne (der "Unwirtlichkeit unserer Städte") bestehen wohl weniger in der Qualität der Einzelarchitekturen (die als Solitäre funktional wie auch formal in den meisten Fällen durchaus gelöst wurden) als vielmehr in der Vernachlässigung des Zwischenraums und der Beziehungen zwischen diesen Solitären.



Die Objektfixierung des modernen Städtebaus war vielfach mit Blindheit geschlagen, was die Notwendigkeit anging, den Zwischen- und Außenraum gestalterisch wie auch in Hinblick auf eine qualitätvolle Nutzbarkeit ebenso präzise zu bedenken.

Der Außenraum der Gebäude ist der Innenraum des Stadtkörpers: eine Tatsache, die - in der historischen Stadt noch selbstverständlich - heute oftmals in Vergessenheit geraten zu sein scheint, was zu indifferenten, anonymen und unbrauchbaren Zwischenräumen, degradiert zu bloßen Distanzflächen, geführt hat.  Prototypisch manifestiert sich diese Objektfixierung z.B. in Bürostädten wie etwa Frankfurt-Niederrad, einem kaum mehr zu überbietenden Höhepunkt an architektonischer Selbstbespiegelung und stadträumlicher Trostlosigkeit.

Dem Zerfall der Stadt in eine Architektur der Einzelobjekte muss entgegengewirkt, die Verbindung der Teile erneut zu einem zentralen Anliegen des Städtebaus werden.  In der Erstellung solcher "Gerüste" verbinden sich funktionale Erfordernisse Erschließungssysteme betreffend, die im übrigen zu den kostenträchtigsten und langlebigsten Strukturen der Stadt überhaupt zählen - mit räumlichen und gebrauchswertorientierten: d.h. der Gestaltung des öffentlichen Raums durch Straßen, Plätze, Park- und Grünanlagen.  Diese müssen Orientierung gewährleisten und sozialen Austausch ermöglichen.

Die Definition und Gestaltung des öffentlichen Raums zählt zu den wichtigsten Aufgaben der Planung.  Eine Stadt oder ein Stadtquartier manifestieren sich vorrangig auch in ihren öffentlichen Räumen.  Städte, die uns als qualitätvoll in Erinnerung haften, sind zumeist Städte mit klar ausgeprägten öffentlichen Bereichen.  Der öffentliche Raum ist derjenige Bereich der Stadt, der von allen Bewohnern jederzeit betreten werden kann.  Seine Abgrenzungen und Übergänge zum privaten Raum hin sind eindeutig zu definieren.

Die Gestaltung von tragfähigen "Gerüsten" muss dabei keineswegs zu einer zwangsläufigen strukturellen Vereinheitlichung und Homogenisierung führen.  Widersprüche, die heute die Stadt bestimmen, sollen nicht übertüncht" werden.  Brüche und Spannungen können durchaus auch gestalterisch ihren Ausdruck finden.

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5. Städtebau muss sich zunächst am Vorhandenen orientieren und nicht von vorneherein nach bedingungsloser Innovation trachten.

Am Ausgangspunkt der Planung hat der vorhandene Kontext, die Komplexität der überlieferten Strukturen zu stehen.  Dies gilt in stadträumlicher, aber ebenso auch in funktionaler und in sozialer Hinsicht: kurzum, für das gesamte sozialräumliche Gefüge der Stadt.

Eine Position, wie sie einst von Le Corbusier vertreten wurde, der erst in der bedingungslosen Auslöschung der historischen Stadt die Voraussetzung für eine zukunftsträchtige Stadtplanung zulassen wollte, erscheint heute unverständlich und absurd auch wenn die Radikalkur, der er den Stadtkern von Paris mit dem Projekt des Plan Voisin (1925) unterziehen wollte, in mancher unserer Flächensanierungen durchaus ihre Nachahmer gefunden hat.

Das Terrain muss nicht mehr gesäubert werden, im Gegenteil:    Ein verantwortungsvoller Städtebau darf sich nicht als ausschließlicher Schöpfungsakt ex novo begreifen, sondern hat sich gerade in der Auseinandersetzung und in der Integration des Vorgefundenen zu bewähren.  Das Gewohnte, das Überkommene ist durch das Neue zu ergänzen.

Dieses gilt zunächst einmal für die rein quantitativ immer wichtiger werdende Stadtentwicklung nach innen (wo es eigentlich selbstverständlich sein sollte) - Stadterneuerungs- und Konversionsaufgaben für Kasernengelände, Bahnareale, altindustrielle Brachen... Wesentliche Bestimmungsmomente der Planung sollten in diesen Fällen aus der Weiterführung der "Logik" der vorhandenen Strukturen resultieren.

Die These gilt darüber hinaus aber genauso gut auch für das Planen auf der sog. grünen Wiese: Auch dort gilt es, Strukturen, die den Kontext des spezifischen Ortes ausmachen (wie z.B. Topographie, Vegetation, historische Wegeverläufe und Flurschnitte u.a.m.) zu identifizieren und zu integrieren.

Wichtig ist dabei die Entwicklung und rechtzeitige Einübung von geeigneten Analysetechniken: zur bewussten Wahrnehmung dessen, was vorhanden ist und mit dem die Planung umzugehen hat.  Eine städtebauliche Grundlehre hat sich insbesondere auch dieses Sehen- und Verstehenlernen des Vorhandenen zum Ziel zu setzen.

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6. Städtebau hat in zunehmender Weise für eine fragmentierte Gesell schaft zu planen und dabei vorrangig für die "Armen". (Die "Reichen" können sich weitgehend alleine helfen.)

Stadtplanung darf sich ihrer sozialpolitischen Verantwortung für die Stadt als Ganzes, als Gehäuse der gesamten Bürgerschaft nicht entziehen.  Zu beobachten ist - auch bei uns in der sog. entwickelten Welt - ein sich verstärkendes Auseinanderdriften der Armutsschere, d.h. eine Zunahme desjenigen Bevölkerungsanteils, der am Rande oder unterhalb des Existenzminimums lebt.  Besonders bedenklich ist dabei, dass diese Krise offensichtlich strukturell und nicht allein konjunkturell bedingt ist.

Sie geht mit der gefährlichen Tendenz einher, auch im städtischen Raum Abschottungen vorzunehmen und damit die Armen und Unerwünschten auszugrenzen.  Es können sichtbare, aber auch unsichtbare "soziale" Grenzen aufgebaut werden: Sie stellen sich z.B. in separierten Wohnbezirken der Reichen, in aus dem öffentlichen Raum weitgehend ausgegrenzten und durch eigenes Sicherheitspersonal überwachten Einkaufspassagen, in exklusiven, nur über teure Eintrittsgelder zugänglichen Freizeit- und Erholungsparks u.a.m. dar.

"In den hermetisch abgeriegelten Binnenwelten wird die Außenwelt immer perfekter imitiert.  Wälder, Haine, Grotten und Quellen schmücken die geschlossene Veranstaltung für ein beunruhigtes, im wahrsten Sinne exklusives Publikum, das sich nicht auf Schritt und Tritt mit den Verelendungsfolgen in einer sich formierenden Zwei-Drittel-Gesellschaft konfrontiert Sehen will, " 4

hat Dieter Bartetzko kürzlich zu den neuen, sich ständig vermehrenden Passagenwelten geschrieben.

Auch wenn die Situation - erfreulicherweise - noch nicht so weit fortgeschritten ist, wie in den USA oder in vielen Ländern der sog.  Dritten Welt mit ihrer extremen sozialräumlichen Segregation im Stadtgefüge, sind die Stadtplaner aufgerufen, Tendenzen zu erkennen und einzudämmen - soweit dieses mit planerischen Mitteln möglich ist.

Städtebau kann sicherlich keine sozialen Grundfragen und -konflikte lösen (das muss letztendlich der Politik überlassen bleiben), dennoch glaube ich, dass der Planer in sozialer Verantwortung in seinem Bereich seinen Beitrag leisten kann und muss.  Räumliche Planung kann durchaus Freiheitspotentiale eröffnen oder verschließen und damit den sozialen Ausgleich fördern oder verhindern: z.B. durch ein Hinterfragen von Programmen, durch die Entwicklung von kostengünstigen und mischungsförderlichen Stadt- und Gebäudetypologien, von jedermann und jederzeit zugänglichen Grün- und Freiräumen, einer fußgängerorientierten Verkehrsplanung u.a.m.

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7. Städtebau muss für die "Betroffenen" nachvollziehbar sein und von ihnen mitgetragen worden.  Dazu sind "offene", diskurs-orientierte Planungsprozesse notwendig.

Über der Definition der baulich-räumlichen Qualitäten hinaus ist die Ermöglichung einer sozialen Gebrauchsfähigkeit der Stadt und ihrer öffentlichen Räume eine wesentliche Aufgabe des Städtebaus.  Diese Gebrauchsfähigkeit ist nur dann gegeben, wenn die städtischen Strukturen auf einer breiten sozialen Akzeptanz basieren.  Sie müssen differenzierte Interessen und Lebensweisen binden können - und nicht allein die subjektive Laune eines individuellen Bauherrn.

Der Städtebau erfordert damit (zumindest in Teilen) ein anderes Rollenverständnis vom Planer als die Architektur.  Damit soll keineswegs die soziale Relevanz der Konzeption architektonischer Einzelobjekte infragegestellt werden - auch hier sind unterschiedliche Ansprüche und Bedürfnisse miteinander in Einklang zu bringen.  Dennoch: Im Konfliktfeld der städtischen Interessen ist eine Moderation zwischen den verschiedenen Akteuren noch viel notwendiger.  Dieses betrifft sowohl die Bewohner als auch die Fachleute aus anderen beteiligten Disziplinen.  Stadtplanung ist heute in vielen Bereichen viel zu komplex geworden, als dass sie sich ausschließlich durch den großen "Wurf" eines einzelnen Experten bewältigen ließe.

Eine solche Funktion als "Moderator" stellt keineswegs die fachspezifische Kompetenz des Stadtplaners infrage.  Zunächst einmal ist er der zuständige Fachmann für die Entwicklung von plausiblen funktional-räumlichen Konzepten.  Allerdings nicht mehr mit dem Anspruch des einzig- und allwissenden Experten (das problematische Beispiel Le Corbusiers wurde schon erwähnt).  Einfache Idealpläne, die allen Anforderungen ein für alle Mal gerecht werden, gibt es nicht mehr.  Das barockabsolutistische Künstlerverständnis des von oben herab alles bestimmenden Meisters halte ich im Bereich des Städtebaus für überholt und gefährlich: Wenn Architekten nicht ihren Anspruch aufgeben "Gesamtkunstwerke" auch im städtischen Maßstab realisieren zu wollen, droht die Gefahr, dass - wie der Sozialwissenschaftler Klaus Novy einmal gesagt hat - die Stadt durch den Städtebau zerstört wird.

Stattdessen muss der Planer in Alternativen denken - auch auf der Basis divergierender Interessenslagen der Betroffenen - und diese nicht nur entwickeln, sondern auch die Konsequenzen ihrer möglichen Umsetzung, ihre jeweiligen Stärken und Schwächen, den übrigen Beteiligten aufzeigen und vermitteln können.  Auch diese ist eine Fähigkeit, die sich - zumindest ansatzweise - in der Lehre einüben lässt.


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8.  Städtebau muss Planungs- und Rechtssicherheit schaffen.

In diesem Feld liegt der Aufgabenbereich und die Legitimität der Bau leitplanung - des Bebauungsplans und des Flächennutzungsplans - und nicht zuletzt auch deren Abgrenzung gegenüber eher "informellen", weniger verbindlichen Planungsinstrumenten (wie etwa der sog. städtebaulichen Rahmenplanung).



Dabei hat die Stadtplanung diejenigen kollektiven und individuellen Verbindlichkeiten und Verpflichtungen zu definieren, die die Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit des baulich-räumlichen Ordnung des Gemeinwesens bilden.  Dieses dient einerseits dem Wohl der Gemeinschaft (gegen private Willkür), andererseits aber auch der Sicherheit und dem Schutz der Rechte des Individuums (gegen staatliche Willkür).

Damit ist eine der ältesten Aufgaben des Städtebaus angesprochen, die sich schon vor Jahrhunderten in der Antike ebenso wie in den islamischen Stadtstrukturen wie auch in den Stadtstatuten der toskanischen Städte nachweisen lässt.  So schreibt etwa Wolfgang Braunfels in seinem Standardwerk über die "Mittelalterliche Stadtbaukunst in der Toskana":

"Das Baufluchtengesetz, demzufolge die Häuserzeile streng einzuhalten ist, findet sich schon bei Domitian, kehrt in der Bauordnung des Kaisers Zenon von 474 wieder und wird von allen bekannten italienischen Statuten spätestens seit der zweiten Hälfte des 13.  Jahrhunderts aufgegriffen." 5

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9.  Städtebau muss umweltverträglich planen.

Eine Feststellung, die inzwischen wie selbstverständlich klingt - und dennoch in der Realität ihre merkwürdigsten Verformungen und Missverständnisse erfährt: Was ist denn z.B. noch ökologisch an dem Plädoyer für ein Energiespar-Bio-Ökohaus im Grünen, wenn sein Besitzer von dort jeden Tag eine dreiviertel Stunde mit dem PKW zu seinem Arbeitsplatz in der Innenstadt anreisen muss? (von den Schul- und Freizeittransporten der Kinder und den notwendigen Einkaufsfahrten zur täglichen Versorgung ganz zu schweigen).

Die vielfältigen denkbaren und notwendigen, einschlägigen Maßnahmen im Bereich der Bau- und Stadtplanung brauchen an dieser Stelle nicht im einzelnen rekapituliert zu werden: Einsatz von ressourcenschonenden Baumaterialien, aktive und passive Solarenergienutzung, Entwicklung von geschlossenen Regelkreisläufen für Abwasser, Niederschlagswasser, organische Stoffe, Biotopvernetzung und vieles andere mehr.

Unumstritten ist auch, dass es im Städtebau unter diesem Gesichtspunkt vorrangig um die Entwicklung von dichten, flächensparenden und vorwiegend geschlossenen Bauweisen gehen muss.  Der gute alte Baublock kann in dieser Hinsicht eine ganze Menge leisten.

Ein Aspekt wird dabei allerdings seltener diskutiert obwohl er meiner Ansicht nach gerade auch in den Aufgabenbereich einer verantwortungsvollen Stadtplanung fallen müsste: nämlich die kritische Hinterfragung vielfach überzogener Neubauprogramme überhaupt (insbesondere dann, wenn sie auf der noch "grünen Wiese" vorgesehen sind).  Umweltverträgliches Bauen kann nicht nur beinhalten, vorgegebene Bauprogramme umzusetzen, sondern muss diese auch überprüfen, reduzieren, Alternativen überlegen.  Oftmals ist weniger mehr und besser:

"Vieles verhindern und (fast) nichts verändern, das ist die Kunst der Stadtplaner."  (Klaus Novy)

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10.  Städtebau kann nicht länger an den kommunalen Grenzen haltmachen.

Die zehnte und letzte Anmerkung - die hier nur noch angerissen, aber nicht mehr hinreichend vertieft werden kann - zielt auf die Maßstabsebenen der räumlichen Planung.

Das Bild der in sich geschlossenen, überschaubaren, homogenen Stadt gehört längst der Vergangenheit an.  Die Maßstabsebenen, in denen heute strukturelle Zusammenhänge zu berücksichtigen sind, sind viel größer geworden und lassen sich vielfach nicht mehr an den administrativen Grenzen einer Kommune festmachen.

Globale ökologische Fragen, die Zersiedelung ganzer Landschaftsstriche und deren Durchschneidung durch weitläufige Verkehrsinfrastrukturen lassen sich nicht länger innerhalb von Einzelstädten bewältigen.  Die Planungsebene wird in Zukunft verstärkt die Region sein - auch die Stadtplanung wird sich daran zu orientieren haben und daraus wesentliche Bestimmungsmomente erfahren.  Dieses wird neue regionale Planungskooperationen, aber auch veränderte Siedlungsmodelle - etwa im Sinne dezentraler "Städte-Netze" - erforderlich machen.

Ein Beispiel für einen Siedlungs- und Landschaftsraum, der schon heute ansatzweise solche dezentralen Grundstrukturen und damit auch die Potentiale für deren zukünftigen Ausbau in sich birgt, ist die "Städte-Landschaft" am Oberrhein.  Als Verfasser des deutschen Beitrags zur Internationalen Städtebauausstellung der Triennale 1988 in Mailand hatten wir in einer Karlsruher Arbeitsgruppe die Möglichkeit, dieses mehrpolige Städtesystem als Beispiel einer (wie wir sie genannt haben) "anderen Metropole", einer dezentralen Konzentration (immerhin leben auch hier insgesamt ca. 10 Millionen Einwohner), näher zu untersuchen und in der Ausstellung zu präsentieren.

Ohne auf die Ergebnisse im Einzelnen eingehen zu wollen (sie liegen in Katalogform vor), soll anhand von diesem Beispiel nur darauf hingewiesen werden, dass eine andere Betrachtung des Gesamtraums auch in dessen Teilbereichen zu neuen Planungsprogrammen und Aufgabenstellungen (auch architektonischen) führen kann.  Wenn die Außenräume (der Einzelstädte) zum Binnenraum (eines neuen Gesamtzusammenhangs) werden und der Rhein zur verbindenden Mitte anstelle einer trennenden Grenze, dann gewinnen alte Standorte unter Umständen eine völlig neue Bedeutung:

Dieses ist z.B. der Fall mit den "Brückenköpfen" Mannheim-Ludwigshafen, Karlsruhe-Wörth, Strasbourg-Kehl etwa.  Vormals eher als Hinterland und "Rückseite" (von der jeweiligen Anliegerstadt aus) betrachtet, könnten diese Orte nun zu den Kristallisationspunkten einer neuen flußübergreifenden Stadtentwicklung werden.  Das 1991 international ausgeschriebene Gutachterverfahren für eine gemeinsame, rheinübergreifende Entwicklungskonzeption von Strasbourg und Kehl ist sicherlich ein erster Hinweis auf die zukünftige Bedeutung derartiger städtebaulicher wie auch architektonischer - Aufgabenstellungen.

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Postscript

Eine Anmerkung sei zum Schluss dieses komprimierten Beitrags zum aktuellen Aufgabenspektrum des Städtebaus und seiner Beziehung zur benachbarten Disziplin der Architektur noch gestattet.  Sie richtet den Blick über unser gewohntes, mitteleuropäisches Umfeld hinaus, was von Zeit zu Zeit notwendig erscheint, um das eingefahrene und selbstbeschauliche Berufsbild unserer eigenen Profession zu hinterfragen und ein wenig zu relativieren.

Die - global gesehen - entscheidenden städtischen Entwicklungsprozesse vollziehen sich längst nicht mehr in Europa, sondern in den metropolitanen Agglomerationen der sog.  Dritten Welt: Im Eiltempo erreichen diese Dimensionen ohne Beispiel in der bisherigen Geschichte der Menschheit.  Mexiko-Stadt , derzeit ca. 20 Mio.  Einwohner, wächst jährlich um 700.000 Einwohner! (eine für europäische Begriffe kaum vorstellbare Zahl).


Eine vorausschauende Stadtplanung in unserem Sinne ist dort schon lange nicht mehr möglich.  Die Bewohner organisieren sich selbst, so gut es eben geht (in den sog. spontanen oder informellen Siedlungen, die sich quadratkilometerweise in immer gleicher Form ausbreiten), und die Planung kann, wenn überhaupt, nur noch nachträglich den Bestand registrieren und irgendwann vielleicht einmal legalisieren.  Europäische Sorgen erscheinen in diesem Zusammenhang als "Luxusprobleme": Auch wenn in manchen südeuropäischen und osteuropäischen Großstädten durchaus ähnliche, in ihren Dimensionen allerdings bescheidenere, "Drittweltisierungs"-Tendenzen sichtbar werden.  Als Planer ist man immer wieder überrascht, wie relativ reibungslos diese Megastädte trotz allem (noch?) funktionieren.

Dies soll uns nicht davon abhalten, uns engagiert mit unseren eigenen alltäglichen Problemen auseinander zu setzen.  Patentlösungen lassen sich weder in die eine noch die andere Richtung transportieren. Dennoch: Vielleicht könnten wir doch, in einer Zeit knapper werdender Ressourcen und sich verschärfender sozio-ökonomischer Probleme, etwas aus den Selbsthilfesiedlungen der Dritten Welt lernen.  Nämlich uns immer wieder der vitalen Potentiale, die in den menschlichen intellektuellen, sozialen und kulturellen Fähigkeiten geborgen sind, bewusst zu werden und damit allen vordergründigen Erlösungsansprüchen durch einen einseitigen Technokratismus (oder auch Ästhetizismus, der oftmals eng mit ersterem zusammenhängt) abzuschwören.

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Anmerkungen

1        A.E. Brinckmann: Platz und Monument als künstlerisches Formproblem, Berlin 1908, S.209
2        D. Hoffmann-Axthelm: Die dritte Stadt, Frankfurt 1993, S.190
3        R. Ostertag, in: Deutsches Architektenblatt, Nr.6/1994, S.947
4        D. Bartetzko, Im goldenen Käfig -Schöne, neue Passagenwelt, in: Stadtbauwelt Nr. 1 22, Juni 1994, S. 1 355
5        W. Braunfels: Mittelalterliche Baukunst in der Toskana, 6.Aufl., Berlin 1988, S.88
6        M. Einsele, R. Klein, M. Peterek, K. Richrath, B. Wameling-Einsele: Der Oberrhein - eine andere Metropole', Ausstellungskatalog, 2.Aufl., Karlsruhe 1988

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Über den Autor:

Michael Peterek, Prof. Dr.-Ing., Architekturstudium an der TU Berlin, der RWTH Aachen und der Universität Bristol (GB), Mitarbeit in Architektur- und Planungsbüros in Köln, Düsseldorf und Rom, 1984-87 als Architekt in Westafrika, seit 1988 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Städtebau und Entwerfen der Universität Karlsruhe, Lehrtätigkeit an der EPAU in Algier, freiberufliche Forschungs- und Planungstätigkeit


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Quelle:

Stadt im Diskurs: Beiträge zur aktuellen Städtebaudiskussion.
[Lehrstuhl für Städtebau und Entwerfen, ORL, Fakultät für Architektur, Universität Karlsruhe]. 
Martin Einsele ... (Hrsg.)

(Karlsruher städtebauliche Schriften; Bd.5)
ISBN 3-930092-04-2, 1. Auflage 1994
Copyright bei den Autorinnen und Autoren

Bezugsadresse:
Lehrstuhl für Städtebau und Entwerfen
ORL / Fakultät für Architektur
Universität Karlsruhe, Raum 11.40
Postfach 6980
D-76128 Karlsruhe
Tel. 0721-608-2170/71



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Inhalt des ganzen Buches:

Einführung:

Städtebau heute                         7
Martin Einsele, Ronald Klein-Knott, Michael Peterek
Programm der Vortragsreihe                         9

Beiträge

"Urban Sprawl" - Die Schweiz als                  13
eine große Stadt Carl Fingerhuth

Gibt es einen ökologischen Städtebau?          23
Monika Daldrop-Weidmann


Ein Plädoyer für die Stadt                              33
Ronald Klein-Knott


IBA Emscherpark - eine Zwischenbilanz         35
Peter Zlonicky

IBA Emscher Park: Beispiele für Logistik,        39
Potential-Denken, Ressourcen-Politik
Roland Günter

16 Thesen zum neuen Wohnungsbau            51
Klaus Humpert


Aktuelle Wohnungsnot: Abhilfe                      59
durch neue Schlafstädte oder eine
neue Wohnungsbaupolitik
Rotraut Weeber


Aufstieg und Fall der Metropole -                   63
Segregationsprozesse in
amerikanischen Großstädten
Peter Marcuse

Siegeszug der Investoren: Städte- und         70
Wohnungsbau in den neuen Bundes-
ländern - das Beispiel Leipzig
Niels Gormsen

Beobachtungen im Planungsgeschehen          73
der neuen Bundesländer
Klaus Richrath

Halbwertzeit für Städtebau-Ideologien           77
Paulhans Peters

Stadtarchitektur                                            89

Michael Wilkens
Städtebau im Umbruch - Wandel im               101
Planungsverständnis und Berufsbild des Städtebauers
Gerd Albers


Nachwort: Städtebau ist mehr als nur "vergrößerte"       99   
Architektur - 10 Thesen zur Beziehung
zweier verwandter Disziplinen
Michael Peterek


Zum Autor                                            133

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Weitere Bücher aus der Reihe:
"Karlsruher Städtebauliche Schriften"


Band 1
Architektur, Wohnungs- und Städtebau in Lateinamerika. Überblick und Bibliographie zur wissenschaftlichen Forschung im deutschsprachigen Raum.  Mathey; Ribbeck (Hrsg.), Karlsruhe 1993

Band 2
Phänomen Cuba.
  Alternative Wege in Architektur, Stadtplanung und Ökologie.  Mathey (Hrsg.), Karlsruhe 1994

Band 3
Stadt und Land in Syrien.
  Ein Exkursionsbericht.  Mathey; Peterek (Hrsg.)

Band 4
Die Ökologie der Stadt.  Konzepte für eine nachhaftige Entwicklung der gebauten Umweft.  Mathey (Hrsg.), Kadsruhe 1994

Band 5
Stadt im Diskurs.
  Befträge zur aktuellen Städtobaudiskussion.  Einsele; Klein-Knott; Peterek (Hrsg.), Karisruhe 1994

Band 6
Anghiari - Stadt.  Kuftur.  Landschaft.  Sozialräumliche Annahme einer kleinen Stadt in der Toskana.  Einsele; Günter; Peterek; Stevcic (Hrsg.)


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